Thema: Sexualität
Er hat Angst davor
Frage von Olga
Ich bin 15 Jahre alt und habe einen Freund (16), den ich über alles liebe, und mit dem ich am Wochenende das erste Mal schlafen wollte. Alles lief super schön, und wir waren uns natürlich auch im Thema Verhütung einig. Doch jedes Mal, wenn ich einen Schritt weiter gehen wollte, rannte er auf's Klo. Ich merkte, dass er super nevös war, und ich natürlich auch, doch es war mehr dabei. Er hatte totale Angst, etwas falsch zu machen (z.B. zu früh zu kommen), und das ganze spielt sich natürlich auch im Kopf ab, deshalb ging dann einfach nichs mehr an diesem Abend und wir liessen es sein.Er hat mir auch erzählt, dass das ihm nicht zum ersten Mal passiert ist und er jedes Mal so riesen angst hatte, etwas falsch zu machen. Ich machte ihm klar, dass es ganz normal ist, auch mal einen Fehler dabei zu machen oder so, aber es half nichts. Bereit dazu ist er jedoch und wir haben auch beide absolutes Vertrauen zu einander. Hast du eine Idee, was ich gegen seine Angst tun könnte? Würde mich über eine schnelle Antwort sehr freuen.
Antwort
Dein Problem lässt sich nicht sooo leicht beheben. Aber: Es ist lösbar - es braucht allerdings Geduld!Zuerst: Gerade weil das zusammen Schlafen zu den wunderschönsten Erfahrungen des Lebens gehört, sind diese Momente besonders belastet: Man möchte ja nichts falsch machen - und ist gerade deshalb angespannt und fühlt sich unter Druck (und ist dann erstaunt, dass der Körper nicht so reagiert, wie man es gerne haben möchte ...). Dazu kommt, dass jede negative Erfahrung die Belastung beim nächsten Mal noch verstärkt.
Was kann da helfen?
- Geduld: Das ganz grosse Erlebnis kommt vielleicht erst in 10, 20 Jahren
- oder sogar noch später (du kannst / ihr könnt euch also noch auf viel schönere Augenblicke freuen ...). Spitzensportler sagen jeweils nach einem gelungenen Rekord: "Es hat alles zusammengepasst!" Genau so ist es hier: Du darfst nicht erwarten (oder sogar verlangen), dass schon beim ersten Mal "alles zusammenpasst"!
- Vertrauen: Das ist natürlich schön, dass du so von eurem Vertrauen zueinander berichten kannst. Vertrauen kann man jedoch nicht erzwingen; es muss wachsen (können) - und auch das braucht Zeit, viel Zeit sogar. Gerade weil ich mir ganz sicher bin, dass meine Frau mich auch dann von Herzen liebt, wenn ich nicht alles "richtig" mache, gerade darum fällt die Belastung weg, alles "richtig" machen zu müssen. Das bedeutet wiederum: Auch wenn's noch nicht ganz klappt, so freut euch über das, was möglich war!
Gefragt sind also nicht Höchstleistungen, gefragt ist Zutrauen, Freundlichkeit, auch Zärtlichkeit, Liebe ... und die sind nicht vom perfekten Erfolg abhängig!
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