Facebook & Co. sind eine Hypothek fürs Leben
«Daten-Kraken» wie Facebook oder Google leben davon, dass sie sämtliche Klicks ihrer Nutzer speichern und die Interessen intern zu einem Profil verknüpfen, über das sie Werbung möglichst gezielt verkaufen können. Wer einen Blick ins Buch «Filter Bubble» von Eli Pariser wirft, mag über die Tragweite dieser Automatismen erschrecken. (Es existieren auch zahlreiche Online-Artikel zum Thema.)Wenn Sie oder Ihre Kinder ein Konto bei einer Daten-Krake betreiben, behalten Sie bitte immer die folgenden Punkte im Kopf. (Nachfolgend sprechen wir von «Ihnen» und «Facebook». Dieselben Mechanismen gelten aber natürlich auch für zahlreiche anderen werbefinanzierten Communities.)
- Jeder Klick wird gespeichert – für immer! Obwohl Sie ein Facebook-Profil «löschen» können, heisst das nicht, dass Ihre Daten weg sind. Facebook wird sie zwar öffentlich nicht mehr anzeigen, aus dem internen Archiv können Sie sie aber nicht mehr herausbekommen.
- Aus den Seiten, die Sie aufrufen, stellt Facebook Ihr Nutzerprofil zusammen. Je öfter Sie sich im Internet bewegen, desto detaillierter wird dieses Profil. Diese Daten werden weltweit gehandelt.
- Damit Sie mit Ihren Facebook-Freunden kommunizieren können, agieren Sie unter Ihrem richtigen Namen und haben Ihre echte Postanschrift, E-Mail-Adresse und weitere Kontaktangaben eingetragen. Auch wenn Sie die Anzeige auf Ihre Freunde beschränken: Facebook sieht alles und vergisst nichts. Und Facebook ist nicht Ihr Freund.
- Sämtliche Angebote wie Spiele, die Zeitleiste, Fotoalben, das Profil, die Freunde, die Gruppen und alles andere dienen einzig und allein dem Zweck, dass Facebook noch mehr und noch präzisere Daten über Sie sammeln kann. Wenn Sie z.B. auf einem Foto die Namen der Abgebildeten verlinken, tun Sie der Krake einen grossen Gefallen, da sie diese Personen (und deren Profil) mit Ihrem verknüpfen kann.
- Ihr Nutzerprofil besteht nicht nur aus Ihren eigenen Daten, sondern es wird auch wesentlich durch die Interessen Ihrer Freunde beeinflusst, denn Facebook geht davon aus, dass Ihre Freunde ähnliche Interessen haben wie Sie (deshalb sind es ja Ihre Freunde). Je mehr Freunde Sie eintragen und je mehr Daten diese über sich preisgeben, desto klarer weiss Facebook, wer Sie sind.
- Facebook merkt auch, wenn Sie sich ausserhalb von facebook.com bewegen – und verwendet auch diese Daten schamlos für seine eigenen Zwecke. Wenn Sie auf irgendeiner Website einen «Gefällt mir!»-Knopf sehen, können Sie sicher sein, dass Facebook nicht nur diesen Seitenaufruf bereits registriert und mit Ihrem Profil verknüpft hat, sondern auch weiss, von welcher Seite Sie hergekommen sind und welche Suchwörter Sie dabei verwendet haben.
- Zudem arbeitet Facebook mit diversen anderen Diensten zusammen. Nutzen Sie Twitter, Simfy, Last.fm etc.? Auch diese Dienste sind nicht dazu da, Ihr Leben angenehmer zu machen, sondern massenhaft Daten zu sammeln und weiterzuverkaufen. In diesem Zusammenhang sollte auch YouTube erwähnt werden, das Ihren Google-Account fleissig mit Ihren Vorlieben füttert.
- Facebook ist nicht nur Freizeit. Längst informieren sich potenzielle Arbeitgeber auch in Communities über Bewerber/innen. «Lustige Fotos», bissige Kommentare, extreme politische Äusserungen und vieles mehr mögen in jugendlicher Unschuld gepostet worden sein – fürs Berufsleben können sie sich nachteilig auswirken.
In diesen Kreisen wollen wir uns nicht bewegen. Deshalb sind und bleiben die Nutzer/innen auf kiki.ch anonym, und deshalb ist kiki.ch werbefrei.
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